In meinem letzten Artikel habe ich dir erklärt was das innere Kind ist, wie seine Prägungen entstehen und wie es sich im Alltag zeigen kann. Nun möchte ich dir ganz konkret erzählen warum dein inneres Kind dich als Mutter beeinflusst.

Die eigene Mutterschaft konfrontiert dich mit deinem inneren Kind

Die Mutterschaft ist eine wundervolle Gelegenheit um sich mit seinem inneren Kind zu befassen. Hat man im Leben ohne Kinder immer wieder wunderbar Zeit sich abzulenken oder sich von Situationen oder Menschen fern zu halten in denen man sich nicht „wohl“ fühlt (sprich: Situationen und Menschen die die eigenen Triggerpunkte drücken und das innere Kind hervorkitzeln), bietet die Mutterschaft diesen Rückzug erst einmal nicht. Man ist voll drin. Von der ersten Sekunde an.

Schon Babys spiegeln das Innenleben ihrer Mütter gnadenlos. Und auch Kleinkinder haben ein wunderbares Talent die „Triggerpunkte“ ihrer Mütter zu drücken.

Die Triggerpunkte des inneren Kindes

Unter Triggerpunkten versteht man die Momente, in denen man plötzlich wie ferngesteuert reagiert. Sei dies in Gedanken, durch Emotionen oder bestimmte Verhaltensweisen. Diese treten so plötzlich auf, dass man sie mit dem bewussten Verstand oft nicht erklären kann. Ein schönes Beispiel sind hier die „Trotzanfälle“ von Kleinkindern. Wie bereits in meinem letzten Artikel erwähnt ertragen viele Erwachsene die Emotionen ihrer Kinder nicht. Sie ertragen sie nicht, weil sie ihre eigenen Emotionen in der Kindheit abgespalten haben. Diese waren damals unerwünscht.

Und nun kommt das eigene Kind daher und zeigt einem lauthals was man selbst jahrelang verdrängt hat. Das tut ganz schön weh. So weh, dass viele Eltern plötzlich in den „inneren Kind Modus“ schalten und nicht mehr wie ein Erwachsener reagieren sondern ebenfalls wie ein Kleinkind. Dann wird geschrien, geweint oder gar gehauen (zumindest in Gedanken).

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Der innere Kind zeigt sich oft auch nur durch Gedanken

Nicht immer zeigt sich das innere Kind ganz plötzlich durch unkontrolliertes, emotionales Verhalten. Viel öfter begleitet es uns in unseren Gedanken und einem begleitendem, trüben Gefühl.

Je nachdem was in der eigenen Kindheit passiert ist und welche Prägungen man aus dieser Zeit hat, kann sich das innere Kind auch in Form von quälenden Sinnfragen („bin ich eine gute Mutter?“, „wozu mache ich das eigentlich alles?“, etc.) zeigen. Auch Verlustangst, Kontrollzwang, Minderwertigkeitsgefühle und andere „stille Begleiter“ beeinflussen unser Verhalten als Mutter.

Wenn du das Gefühl hast, dass du deine Mutterschaft gar nicht so recht genießen kannst weil dich Gedanken und Verhaltensweisen begleiten die dich belasten, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass diese Gedanken und Verhaltensweisen in deiner Kindheit entstanden sind.

Das innere Kind und seine Glaubenssätze

Das Thema Glaubenssätze ist groß. Ich möchte es hier nur ganz kurz anschneiden. Glaubenssätze sind Wahrheiten von denen man selbst tief überzeugt ist. Manche hat man sich selbst zusammengereimt, andere hat man 1:1 von seinen Eltern oder den Menschen, die einen geprägt haben, übernommen.

Was denkt man über sich selbst, andere Menschen und das Leben im Allgemeinen? Sich das mal bewusst zu machen und zu hinterfragen ob diese Gedanken eigentlich wahr sind, ist hier ein guter Ansatz.

Denn alle Eltern geben ihre Glaubenssätze zum Großteil an ihre Kinder weiter. Es ist schließlich ihre Wahrheit und die leben sie ihren Kindern vor. Allein deshalb lohnt es sich seine eigenen Glaubenssätze einmal genauer anzuschauen.

Bei meinem Bloggerkollegen Anchu Kögl, der unter anderem Experte für positives Denken und Loslassen ist, findest du einen ausführlichen Artikel darüber wie du negative Glaubenssätze auflösen kannst.

Das innere Kind will Anerkennung

So wie unsere Kinder alles für unsere Liebe, Aufmerksamkeit und Anerkennung tun, tut auch unser inneres Kind alles für die genannten Punkte. Nur sind wir eben keine Kinder mehr und unsere Eltern nicht mehr für uns verantwortlich. Wir tragen die Verantwortung für unsere Kinder und sollten sie von Ansprüchen unseres inneren Kindes bewahren.

Unsere „echten“ Kinder dürfen von unserem inneren Kind nicht in die Rolle unserer Eltern gezwängt werden. Sie müssen uns keine Liebe, Aufmerksamkeit, Lob oder andere Anerkennung geben. Sie müssen uns nicht trösten oder Verantwortung für uns übernehmen.

Schütze dein Kind vor den Gefühlsausbrüchen deines inneren Kindes

Genauso wenig müssen unsere Kinder unsere Gefühlsausbrüche ertragen. Gefühle zeigen ist toll, davon rede ich gar nicht. Jeder darf seine Vielfalt an Emotionen haben und auch leben. Aber wenn sich dein inneres Kind in Form von emotionalen Gefühlsausbrüchen mit dem ein oder anderen „bösen“ Wort zeigt, dann musst du es an die Hand nehmen und von deinem echten Kind wegführen.

Das ist wohl einer der wichtigsten Gründe warum du als Mutter Kontakt mit deinem inneren Kind aufnehmen solltest. Auf jeden Fall um dich besser kennenzulernen, aber vor allem auch um deine Kinder frei von deiner Vergangenheit zu machen.

Unsere Kinder sind uns und unseren Emotionen ausgeliefert. Natürlich sollen sie von uns lernen die eigene, innere Vielfalt anzunehmen – aber das darf man nicht mit den Wutausbrüchen des inneren Kindes verwechseln.

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Wie lernst du als Mama dein inneres Kind kennen?

Wenn du als Mama ganz aufmerksam verfolgst in welchen Momenten du wie ferngesteuert reagierst, kommst du deinem inneren Kind immer näher. Du gewinnst ein besseres Verständnis für dich selbst und kannst „Triggermomente“ schon früher erkennen – eben weil du bereits gut analysiert hast in welchen Situationen es zu diesen „Ausfällen“ kommt.

Mit dem Analysieren alleine ist es aber bei der Arbeit mit dem inneren Kind nicht getan. Das Analysieren findet nämlich im bewussten Verstand statt, das innere Kind sitzt aber im Unterbewusstsein. Man muss seine Programmierungen umschreiben. Und das ist Arbeit und kann nicht von heute auf morgen geschehen.

Für dem Moment lade ich dich als Mama erst einmal dazu ein deine persönlichen Triggermomente herauszufinden. Ganz egal wie jung oder alt dein Kind / deine Kinder sind. Beobachte in nächster Zeit einmal ganz genau wann du in eine Art „Autopolit“ schaltest. Egal ob dies negative Gedanken, plötzlich aufwallende Emotionen oder Handlungen sind. Beobachte und notiere. Nähere dich deinem inneren Kind erst einmal nur so. Ganz behutsam. Wenn du das getan hast und für dich ein „Problem“ gefunden hast, an welchem du ansetzen möchtest, können wir weiter machen.

Möchtest du noch einmal nachlesen was das innere Kind genau ist, lies dir bitte diesen Artikel durch.

Bis dahin alles Liebe für dich !

Deine Miriam

 


Alle Artikel der Inneren Kind Reihe:

Was ist das innere Kind – und was hat es mit meiner Mutterschaft zu tun?

Warum dein inneres Kind dich als Mutter beeinflusst

Innere Kind Arbeit als Mutter – so lernst du dein inneres Kind bewusst kennen

Dem inneren Kind mit dem Unterbewusstsein näher kommen

Die 5 Wunden der Kindheit


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