Viele Frauen leiden in der Schwangerschaft unter Krampfadern im Intimbereich. Verhindern kann man diese Krampfadern nicht, aber man kann ihnen mit ein paar Tipps entgegenwirken und erträglicher machen.

Was sind Krampfadern?

Krampfadern (auch Varizen genannt) sind oberflächliche Venen, die besonders hervortreten, sich krümmen und in Kurven legen. Es gibt mehrere Ursachen für die Entstehung von Krampfadern. Dazu gehören Vererbung (Genetik), hormonelle Faktoren (Schwangerschaft) und Bewegungsmangel.

Hat man Krampfadern bedeutet dies, dass sich ein Blutstau in den Venen gebildet hat. Unsere Venen müssen entgegen der Schwerkraft das Blut von den Füßen wieder zurück zum Herzen transportieren. Dabei helfen ihnen die Venenklappen, die das Blut nach oben strömen lassen und sich verschließen, wenn das Blut wieder nach unten fließen will. Wenn die Klappen nicht mehr richtig funktionieren, staut sich das Blut in ihnen.

Die Ursache für diesen Blutstau sind unterschiedlich. Manche Menschen haben schwächere Venenwände und -klappen als andere. Durch mangelnde Bewegung kann ebenfalls zu wenig Druck auf die Venen ausgeübt werden. Frauen neigen eher zu Krampfadern, eine Schwangerschaft erhöht dabei die Wahrscheinlichkeit noch. Dabei ist zu beobachten, dass sich mit jeder Schwangerschaft das Risiko auf Krampfadern erhöht.

Wie entstehen Krampfadern in der Schwangerschaft?

Während er Schwangerschaft sorgen Hormone im Körper einer Frau dafür, dass dass Gewebe, die Muskelwände und Blutgefäße auf „weich und weit“ gestellt werden. Zudem transportiert das Herz einer Schwangeren nicht nur das eigene Blut, sondern auch das des Kindes. Das Blutvolumen einer Schwangeren ist bis zu 40% höher als das einer nicht schwangeren Frau.

Ist das Bindegewebe geschwächt, kann das vermehrte Blut nicht mehr gut zum Herz zurückfließen und staut sich. Hinzu kommt, dass durch das steigende Gewicht von Baby und Gebärmutter, ab der zweiten Hälfte der Schwangerschaft, der Druck auf die Venen, besonders im Beckenbereich, erhöht wird. Der Blutfluss wird erschwert. Durch die Blutstauungen werden die Venen vergrößert und es kommt zu Krampfadern.

Was hilft gegen Krampfadern in der Schwangerschaft?

Bewegung

Bereits bei den ersten Anzeichen von Krampfadern sollte man diesen, durch ausreichende Bewegung, entgegenwirken. In der Schwangerschaft eignen sich vor allem Spaziergänge und das Schwimmen in kühlem Wasser. Zudem sollte man nur in flachen Schuhen laufen keine Strümpfe tragen, die einschnüren.

Beine in Bewegung halten

Tun die Krampfadern weh, sollte man die Beine nicht übereinander schlagen. Am besten setzt man sich so, dass man die Füße weit von sich streckt und auch mal kreisen lassen kann. Außerdem sollte man die Beine so oft wie möglich hochlegen. Kleine Übungen wie die sogenannte Muskelpumpe, bei der man im Liegen die Zehen immer wieder zu sich zieht, helfen zusätzlich.

Keine heißen Vollbäder

Auf heiße Vollbäder sollte bei Krampfadern und Hämorrhoiden verzichtet werden. Besser sind dagegen Kneipp Anwendungen und kalte Wechselduschen. Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen und die Venenwände können sich nicht so stark ausdehnen.

Kompressionsstrümpfe

Machen die Krampfadern bereits Beschwerden, können Kompressionsstrümpfe diese etwas lindern. Sie üben Druck auf die Venen aus, was den Rücktransport des Blutes zum Herzen verbessert und die Venen entlastet. Kompressionsstrümpfe werden individuell angepasst und helfen das Blut in Richtung Herz zu pumpen.

Bei sehr ausgeprägten Krampfadern an den Oberschenkeln gibt es spezielle Strumpfhosen, die im Bereich des Bauches, aber eben nur da, aus sehr dehnbarem, teilweise auch verstellbarem Material sind. Leidet eine Schwangere an Krampfadern im Intimbereich, eignet sich ein spezieller Stützgürtel zur Lindernug der Beschwerden (dazu mehr im Absatz „Krampfadern im Intimbereich“)

Ausreichend Bewegung und Kompressionsmaßnahmen dienen hier auch vor allem zur Vorbeugung einer Thrombose.

Homöopathisches Venenmittel

Aesculus ist ein klassisches homöopathisches Arzneimittel, das vor allem wegen seiner positiven Wirkung auf die venösen Blutgefäße geschätzt wird. Auch zur Linderung sowie Vorbeugung von geschwollenen Beinen und Krampfadern in der Schwangerschaft hat sich die Gabe von Aesculus bewährt. Dabei ersetzt die homöopathische Behandlung mit Aesculus keineswegs konventionelle Therapien mit Stützstrümpfen und Co, sondern gilt in erster Linie als willkommene Unterstützung zu bewährten schulmedizinischen Maßnahmen.

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Traumeel® hilft eigentlich bei stumpfen Verletzungen des Bewegungsapparates wie Verstauchungen, Prellungen und Verrenkungen. Es ist aber ein kleiner Geheimtipp bei Krampfadern im Intimbreich oder Hämorrhoiden.

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Krampfadern im Intimbereich in der Schwangerschaft

Viele Schwangere leiden in der Schwangerschaft daher unter Krampfadern in den Beinen, im Intimbereich oder am After (Hämorrhoiden sind erweiterte Venen und gehören somit zu den Krampfadern. Hier liest du mehr über Hämorrhoiden in der Schwangerschaft).

Einige Schwangere berichten über Krampfadern im Intimbereich. Dies kann den Schamhügel oder die Schamlippen betreffen. Krampfadern im Scheidenbereich werden Vulvavarizen genannt. Krampfadern im Intimbereich machen sich meist durch einen dumpfen Schmerz oder Schweregefühl bemerkbar.

Im Intimbereich ist die Behandlung von Krampfadern besonders schwierig. Man kann mit kalten Umschlägen oder Quarkwickeln arbeiten, mit lindernden medizinischen Salben und mit dicken Hygienebinden, um den Druck etwas zu reduzieren.

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Empfohlen wird auch oft ein spezieller Stützgürtel für die Schwangerschaft.

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Probleme bei der Geburt durch die Krampfadern im Intimbereich?

Krampfadern in der Scheide oder an den Schamlippen sind grundsätzlich kein Hindernis für eine vaginale Geburt. Im Fall einer Geburtsverletzung kann es aber durchaus sein, dass die Wunde stärker blutet.

Bei der Geburt wird man wegen dieser Blutungsgefahr darauf achten müssen, dass ein eventuell notwendiger Dammschnitt an den gestauten Venen vorbei geführt wird. Kommt es dennoch zu Blutungen, sind sie aber in der Regel gut zu unterbinden. Ein Kaiserschnitt ist wegen Krampfadern im Intimbereich nicht notwendig.

Nach der Geburt bilden sich Krampfadern innerhalb von 3-4 Wochen meistens wieder vollständig zurück.

Krampfadern im Intimbereich

Vier von Zehn Frauen haben in der Schwangerschaft mit Krampfadern zu kämpfen. Mit ausreichender Bewegung, Kompressionsstrümpfen und Wechselduschen kannst du diese Beschwerden hoffentlich lindern. Solltest du noch einen Spezialtipp haben, kannst du ihn gerne als Kommentar hier hinterlassen.

Alles Liebe,

Miriam

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Quellen (letzter Zugriff 08.06.2020)

https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/beschwerden-und-krankheiten/beschwerden/krampfadern/

https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/herz-kreislauf/venen/krampfadern-ursachen-praevention

https://www.lifeline.de/therapien/homoeopathie/wirkstoffe/aesculus-id169402.html

https://www.t-online.de/leben/familie/schwangerschaft/id_75513688/krampfadern-in-der-schwangerschaft-diese-tricks-helfen.html

https://www.hallo-eltern.de/schwangerschaft/krampfadern-schwangerschaft/

https://www.rosenfluh.ch/media/arsmedici/2013/19/Kompression_in_der_Schwangerschaft_lindert_Beschwerden.pdf