Was bedeutet Weiblichkeit wirklich? Diese Frage beschäftigt mich seit einiger Zeit und heute möchte ich meine Erkenntnisse dazu mit dir teilen. Denn nur weil ich Mutter bin heißt das nicht, dass ich automatisch auch meine Weiblichkeit lebe. Im Gegenteil. Viel zu viele Mütter verdrängen ihre weibliche Seite. Dies ist ein liebevoller Aufruf an alle Frauen, ihre Weiblichkeit zu leben und das Geschenk der weiblichen Urkraft zu entdecken.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was sind typisch weibliche Eigenschaften?
- 2 Was sind typisch männliche Eigenschaften?
- 3 Das weibliche und männliche Urprinzip
- 4 Das weibliche Prinzip
- 5 Das männliche Prinzip
- 6 Warum viele Mütter ihre Weiblichkeit nicht leben
- 7 Erziehungsratgeber statt Intuition
- 8 Das Geschenk der weiblichen Urkraft
- 9 Der weibliche Zyklus
- 10 Die Chance der Mutterschaft in Verbindung mit der weiblichen Urkraft
- 11 Das Geschenk der weiblichen Urkraft bezogen auf die Mutterschaft
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Was sind typisch weibliche Eigenschaften?
Als ich mich auf die Suche nach der Definition von Weiblichkeit begab, fand ich eine Liste „typischer“ weiblicher Attribute. Ein paar davon möchte ich dir hier auflisten:
- romantisch
- abhängig
- weichherzig
- glücklich
- feinfühlig
- sinnlich
- fröhlich
- nachgiebig
- bescheiden
- empfindsam
- selbstaufopfernd
- verspielt
- verführerisch
- leidenschaftlich
- herzlich
- liebt Sicherheit
Was sind typisch männliche Eigenschaften?
Im Gegensatz zu den weiblichen Eigenschaften, stehen die typisch männlichen Attribute
- tritt bestimmt auf
- ehrgeizig
- verteidigt die eigene Meinung
- entschlossen
- sachlich
- nicht leicht beeinflussbar
- unerschrocken
- intelligent
- hartnäckig
- risikofreudig
- kraftvoll
- furchtlos
- scharfsinnig
- wetteifernd
- sicher
- konsequent
Das weibliche und männliche Urprinzip
Jeder Mensch besteht nicht nur aus einer der beiden Seiten, sondern trägt immer weibliche und männliche Anteile in sich. Weil die typisch weiblich oder typisch männlichen Eigenschaften hier leicht zu Stereotypen führen, möchte ich gerne noch das weibliche und männliche Urprinzip zusammentragen.
Das weibliche Prinzip
Die weibliche Energie ist erschaffend, bringt die Idee in die Manifestation.
Die weibliche Energie ist diffus, in die Tiefe und Breite zerfließend, strömend, emotional und ohne Form.
Sie ist schöpferisch, kreativ, Leben gebärend, aufnehmend, umwandelnd und heilend.
Die weibliche Energie ist überfließende Liebe und dient sich selbst.
Das weibliche Prinzip ist HINGABE, es ist EMPFÄNGLICH und PASSIV.
Das männliche Prinzip
Die männliche Energie ist der Impuls, die Idee.
Die männliche Energie ist zielgerichtet, nach vorne oben gerichtet wie der Phallus.
Sie ist kämpferisch, gebündelt, dynamisch, leistungs- und wettbewerbsorientiert und zerstörend.
Die männliche Energie schützt und hält die weibliche Energie, gibt ihr ein Gefäß, einen Rahmen, eine Sicherheit und Struktur, in der sie sich an sich selbst hingeben und entfalten kann.
Das männliche Prinzip ist STRUKTUR, es ist HALTEND und AKTIV.
Warum viele Mütter ihre Weiblichkeit nicht leben
Betrachtet man die Listen der typisch weiblichen und männlichen Eigenschaften fällt schnell auf, dass die meisten weiblichen Eigenschaften in unserer heutigen Gesellschaft als eher negativ (schwach) gelten. Die typisch männlichen Eigenschaften werden dafür eher positiv (stark) wahrgenommen.
Nun ist es aber so, dass wir immer alle Anteile in uns tragen. Manche nähren wir und tragen sie nach außen. Andere wollen wir gerne verstecken. Dies beginnt oft schon in der Kindheit durch die verschiedenen Prägungen unserer Umwelt und bewirkt, dass wir manch einen Anteil schon gar nicht mehr in uns vermuten.
So passiert es, dass wir unsere weiblichen Anteile immer weniger leben. Werden wir Mutter, tauschen wir kurz in die pure Weiblichkeit ein, haben durch die gesellschaftliche „Brille“ dann aber schnell das Gefühl des Kontrollverlustes. So steigen schon in der Schwangerschaft Ängste über den sich verändernden Körper auf. Die neuen Rundungen, das Weibliche, ist ungewohnt. Vor dem Gebären selbst haben viele Frauen ebenfalls große Ängste. Anstatt auch hier auf ihr Gefühl, ihre weibliche Urkraft zu vertrauen, legen sie die Verantwortung in die Hände der Ärzte. Somit werden heutzutage nicht nur viele Geburten manipuliert, sondern auch die Frauen selbst.
Nochmal zur Erinnerung: Kontrolle ist typisch männlich. Das „Geschehen lassen“ weiblich.
Wo lassen wir Frauen, und gerade Mütter, heute noch bewusst etwas geschehen?
Erziehungsratgeber statt Intuition
Als frischgebackene Mutter orientiert man sich an Büchern oder Ratschlägen von außen anstatt auf sein Bauchgefühl zu hören. Die Buchhandlungen sind voll mit Baby-, Still- und Erziehungsratgebern. Auch hier möchten Frauen ihr eigenes Handeln „kontrollieren“ und geraten damit oft in einen Strudel aus Selbstvorwürfen und Überforderung.
*An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass ich es sehr wichtig finde, dass man sich bei Problemen Rat einholt und auch, dass man sich einmal „umguckt“ welcher Erziehungsstil zu einem passt. Ich selbst habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass zu viel Orientierung im Außen zu Orientierungslosigkeit und dem Verlust der eigenen Intuition führt.
Auch später, wenn wir Frauen wieder arbeiten gehen, neigen wir dazu alles selbst bewältigen zu wollen. Wir gehen arbeiten, organisieren daneben noch das Familienleben und kümmern uns um den Haushalt, die Wäsche, die Erziehung und Freizeitplanung. Irgendwo dazwischen sollen wir dann noch Zeit für Selbstfürsorge finden, denn davon sprechen ja alle.
Selbstfürsorge. In meinen Augen eine wunderbare Einladung das Geschenk der weiblichen Urkraft (wieder) zu entdecken.
Das Geschenk der weiblichen Urkraft
Ich verbinde mit der weiblichen Urkraft:
Intuition, Sinnlichkeit, Heilkraft, Schöpferkraft, Verbindungen schaffen und Leben gebären.
Unser größtes Geschenk ist hierbei unsere Gebärmutter. Die Gebärmutter ist unser Kraftzentrum. Durch sie sind wir angebunden an alle Rhythmen der Erde und des Mondes. Menstruation bedeutet übersetzt Mondwechsel.
Mit jedem Zyklus sind wir Frauen fähig etwas zu gebären. Ganz gleich, es es eine Idee, ein Neuanfang oder das Leben selbst ist.
Der weibliche Zyklus
Unser Zyklus erinnert uns daran, dass es Zeiten der Innenpflege gibt, denn die Gebärmutter kann sich durch die Menstruation reinigen. Das Menstruationsblut wurde in frühen Zeiten nicht etwa als „schmutzig“ wahrgenommen, sondern galt als wertvolle Opfergabe und diente als magische Werkzeug mit dem etwas abgewehrt oder um etwas gebeten werden konnte. Für die Menschen damals war die Wirkung dieses Blutes besonders intensiv, da es das Tiefste war, das aus der heiligen Frau kam.
Jeden Monat können wir Frauen uns auf energetischer Ebene reinigen, indem wir uns all der Informationen entledigen, die wir im Laufe des Monats von unseren Mitmenschen und der Umwelt aufgenommen haben.
Hierin liegt eine große Kraft.
Damit das Leben einen neuen Anfang nehmen kann, ist es notwendig, zuvor Platz zu schaffen – etwas Altes muss weichen. Wir Frauen tragen immer beide Fähigkeiten in uns, die Macht zu erschaffen und zu zerstören.
*In diesem Artikel habe ich noch ausführlicher über den weiblichen Zyklus geschrieben und ihn mit den vier Jahreszeiten verglichen
Die Chance der Mutterschaft in Verbindung mit der weiblichen Urkraft
Wird eine Frau Mutter, ordnet sich ihr Leben neu. Die Mutterschaft bietet eine große Chance sich selbst neu zu entdecken. Durch die Geburt eines Kindes wird erst einmal alles durcheinander gewirbelt und kann neu geordnet werden. Auch die eigene Persönlichkeit. Als Mutter entdeckt man neue, unbekannte Gefühle in sich. Die typisch weiblichen Eigenschaften tauchen, dank der starken weiblichen Hormone, plötzlich in uns auf. Wenn wir die Chance in diesem „Sturm des Lebens“ erkennen und all die neuen Gefühle neugierig erkunden, liegt darin eine große Chance.
Ebenfalls im bewussten Leben des weiblichen Zyklus. Wir sollen uns nicht mehr ablehnen, wenn wir vor unserer Periode mit Gefühlsschwankungen zu tun haben sondern diese bewusst als Zeichen der Selbstfürsorge sehen.
Was möchte ich mit meiner kommenden Periode los lassen? Von welchen Einflüssen möchte ich mich reinigen?
Wenn wir mit unserem Zyklus und der weiblichen Kraft im Einklang leben, wird aus Angst und Ablehnung plötzlich die große Chance sich besser kennenzulernen und jeden Monat mehr und mehr für sich zu sorgen. Auch in Sachen Erziehung dürfen wir lernen einfach geschehen zu lassen und anzunehmen. Egal ob es stressige Situationen oder Gefühlsausbrüche auf allen Seiten sind.
Das Geschenk der weiblichen Urkraft bezogen auf die Mutterschaft
Geschehen lassen, Annahme, Verbindung schaffen, Intuition, Loslassen und Heilkraft.
Diese Begriffe verbinde ich mit der weiblichen Urkraft bezogen auf den Umgang mit unseren Kindern und uns selbst.
Seitdem ich meinen Zyklus bewusster lebe, loslasse und annehme….seitdem ich mich und andere nicht mehr verurteile…seitdem bin ich viel freier geworden. Vor allem als Mutter. Das ist (für mich) das Geschenk der weiblichen Urkraft in der Mutterschaft und im Leben an sich.
Ich hoffe du entdeckst es auch in dir <3
Alles Liebe,
Miriam
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Quellen:
Das weibliche und männliche Urprinzip von Ute Strohbusch: https://www.utestrohbusch.de/2015/01/17/das-weibliche-und-m%C3%A4nnliche-urprinzip/
Männliche und weibliche Eigenschaften von Rote Pille Blog: https://rotepilleblog.wordpress.com/2016/11/29/maennliche-und-weibliche-eigenschaften/comment-page-1/
Happinez Magazin Juli/2019