Gastbeitrag | Mit der ersten Schwangerschaft verändert sich plötzlich das ganze Leben. Manchmal verändern sich in diesem Zuge auch Freundschaften. Anstatt mit Deiner Freundin einen Kaffee nach der Arbeit zu trinken und über Gott und die Welt zu reden, sitzt Du in Elternzeit Zuhause und hast das Gefühl Deine Freundin hat weniger Interesse an Dir.
Mir ging es zumindest so.
Ich saß Zuhause, habe vom Sabber-Fleck auf meiner Schulter, zu meinem süßen Baby rüber zum Wäscheberg geschaut und mich gefragt: Wo ist die unbeschwerte, fröhliche Freundschaft hin? Das Thema Freundschaft zwischen Mamas und Freundinnen ohne Kinder ist für mich daher ein echtes Herzensthema. Wenn ich so darüber nachdenke, dann füllt sich mein Herz vor allem mit zwei Emotionen: Trauer und Scham.
Trauer, weil kinderlosen Freundinnen oft nicht bewusst ist, wie verletzend ihre Abwesenheit, Desinteresse und manchmal auch Ihre Aussagen sind. Ein gutgemeintes „Ich ziehe mich zurück, bis sich die neue Familie eingespielt hat“, ist manchmal nicht das Richtige.
Und dann fühle ich noch Scham.
Scham, weil ich auch so eine kinderlose Freundin war. Wobei, das ist nicht ganz richtig. Ich wäre es vermutlich gewesen, denn keine meiner engeren Freundinnen hat vor mir ein Kind bekommen. Doch wie oft habe ich in der Fußgänger-Zone, auf Festen und sonst wo andere Mütter verurteilt.
„Oh man, sie erfüllt ihrem Kind ja jeden Wunsch, wie soll das später nur klar kommen?“ oder „Das Kind kann das Handy schon entsperren, alles klar…“.
Gott sei Dank habe ich so etwas nie ausgesprochen. Das ist eine der ganz wenigen Sachen, die ich ändern würde, wenn ich eine alte knatternde Zeitmaschine mit vielen kleinen Rädchen hätte. Ich würde in die Vergangenheit zurückreisen, um liebevoller und verständnisvoller mit allen Müttern sein, die mir begegnen. Am allermeisten mit den Müttern, die ich gernhabe.
Du hast ein Baby bekommen und hast das Gefühl, dass sich die Freundschaft zu Deiner lieben Freundin verändert? Oder sich sogar negative Gefühle anstauen?
Was kannst Du also tun?
Sprich sie doch darauf an und gib ihr die folgenden – an sie gerichteten – Tipps an die Hand.
PS: Du kannst die Tipps auch bei anderen Mama-Freundinnen ausprobieren. Funktionieren auch da. 😉
Mama-Sein ist gar nicht so leicht wie es aussieht. 6 Tipps, wie Du Deiner Freundin wirklich helfen kannst.
1.Du bist eine richtig gute Freundin!
Wenn Du Dir Tipps durchliest, wie Du die Freundschaft mit einer Freundin verbessern kannst, dann bist Du schon mal eine richtig gute Freundin! Das gilt für Dich, als auch Deine kinderlose Freundin. Sagt Euch doch, wie wichtig ihr füreinander seid. Von hier an geht es nur noch bergauf!
2. Interessiere Dich für die Schwangerschaft Deiner Freundin
Manchmal ist für Kinderlose die Schwangerschaft einer guten Freundin ein rotes Tuch:
„Geht es jetzt nur noch um Baby-Themen?!“
„Ja Danke, jetzt habe ich Deinen Uterus gesehen.“ (Ultraschallbilder)
Manchmal steckt dahinter einfach nur die Angst, nicht mehr ein wichtiger Teil der „neuen“ Familie zu sein. Doch das ist ganz und gar nicht so, sie wird Dich mehr brauchen denn je! Klar, es werden sich auch Dinge ändern. Jedes Wochenende Party machen wird zu spazieren gehen oder Mädchenabend Zuhause. Erstmal. Versuch also zunächst Deine – eventuelle – negative Einstellung abzulegen. Schließlich wirst Du sowas wie eine Freundin-Tante, yay! 🙂
3. Stelle Deiner Freundin Fragen
Eigentlich ein guter Tipp für jede Art von Beziehung. 😉 Dein Interesse für die Schwangerschaft kannst Du super zeigen, in dem Du Fragen stellst. Am besten sogar Fragen, die zeigen, dass Du Dich ein wenig mit der Materie auseinandergesetzt hast. Sie wird Augen machen und strahlen! Brauchst Du noch ein paar gute Ideen für Fragen? Schau mal hier sind Fragen für jeden Zeitpunkt in der Schwangerschaft und die ersten Monate mit dem Baby, die Du stellen kannst!
4. Du hast einen Tipp für Deine Freundin?
Super! Deine Meinung ist ihr immer noch total wichtig und natürlich, darfst Du Dich – auch ohne Kinder zu haben – dazu äußern! Bevor Du nun aber um die Ecke kommst mit:
„Hä, gib doch einfach den Schnuller?!“
„Ich würde mein Kind ja nicht so lange im Elternbett schlafen lassen…“
„Eine Freundin von mir macht das ganz toll, da schläft der Kleine ganz allein ein.“
Sei Dir bitte bewusst: Sie ist die beste Mutter für ihr Kind. Gleichzeitig weiß Niemand alles oder ist Experte in jedem Bereich. Also frag doch am besten erstmal, warum sie etwas tut:
„Gibst Du Deinem Kind bewusst nicht Schnuller?“ oder „Oh man, die Einschlaf-Situation von dem Kleinen klingt ja kräftezehrend… weißt Du schon, wie Du damit umgehen willst? Brauchst Du noch Inspiration?“
So wird sie nicht überrumpelt, sondern spürt Dein echtes Interesse.
5. Biete doch Deine Hilfe an
Wenn Du wirklich magst, dann freut sie sich über Deine Hilfe! Und glaub, mir es gibt so viel zu tun. Hier ein paar Ideen, wobei Du ihr helfen kannst.
Ihr könnt:
– Baby- oder Mama-Sachen shoppen
– Gemeinsam Wellness oder Massagen machen (geht mit und ohne Baby)
– Sachen aussortieren & verkaufen
– Du kannst ihr Baby halten/schukkeln/wippen und Dich mit ihr unterhalten, während sie 1 Million andere Dinge tue. 😀
6. Hab ein offenes Ohr
Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Mama-Sein – Nicht nur die Hormone spielen manchmal verrückt! Dein offenes Ohr, wenn die Nacht schlecht war, sie sich einsam fühlt oder ihr Baby weint, ist das größte Geschenk von allen! Ihr einfach zuhören, sie verstehen und vor allem nicht zu verurteilen – eine bessere Freundin kann sie sich nicht wünschen. Und dann wird sich eine tiefere Freundschaft entwickeln und schon bald ein Stück eurer alten Normalität zurückkehren, wenn ihr überhaupt noch wollt. 🙂
Autoren-Infos
Ich bin Maria und schreibe auf „My Maisie“ über nützliche und witzige Sachen rundum Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein. Möchtest Du mehr über mich erfahren, dann findest Du hier 10 Fakten über mich.