Jeden Tag überschlagen sich die Meldungen zur Corona-Krise. Kita, Kindergärten und Schulen sind geschlossen, das öffentliche Leben eingeschränkt. Die Menschen sind dazu aufgerufen sich in Selbst-Quarantäne zu begeben. Nur so kann die rasante Ausbreitung des Coronavirus vermieden werden. Es herrscht Ausnahmesituation. Auch mental ist diese Zeit, vor allem für Mütter, nicht leicht. Daher möchte ich dir hier gerne ein paar stärkende Gedanken dalassen und 10 Tipps an die Hand geben, wie du deine Gefühle annehmen und gleichzeitig stark für deine Kinder sein kannst.
Inhaltsverzeichnis
Die Corona-Krise aus der Perspektive der Mütter
Ich bin Mutter von zwei Kindern. Normalerweise arbeite ich Teilzeit. Meine Kinder sind in dieser Zeit betreut. Mein „normaler“ Alltag besteht also meistens aus einer Mischung aus Arbeit und der gemeinsamen Zeit mit den Kindern. Diese gemeinsame Zeit verbringen wir meistens an der frischen Luft, auf Spielplätzen, mit Playdates oder mit anderen Aktivitäten. Zuhause sind wir eigentlich nur wenn schlechtes Wetter ist und selbst da besuchen wir immer mal wieder Freunde, laden andere Kinder ein oder gehen in einen Indoorspielplatz.
Durch die Schließung der Kitas, Kindergärten und Schulen und der Aufforderungen zur Selbst-Quarantäne stehen viele Mütter vor den gleichen organisatorischen Problemen wie ich. Kann oder muss ich meine Arbeit im Home Office ausführen und wenn ja, wie soll das ohne Kinderbetreuung gehen? (hier findest du 10 Tipps zur Arbeit im Home Office mit Kindern)
Vielleicht ist da aber auch die Angst seinen Job zu verlieren oder durch Kurzarbeit Gehalt einbüßen zu müssen? Aktuell gibt es keine klaren Regelungen und es schwebt viel Ungewissheit im Raum. Einen Raum, den wir Mütter – vor allem für unsere Kinder – halten müssen. Denn gerade wenn man kleine Kinder hat, ist man in der Verantwortung ihnen Sicherheit zu geben. Gerade in Zeiten, in denen sich viel um die Kinder herum verändert.
Gerade Kleinkinder saugen die Emotionen ihrer Umgebung regelrecht auf. Mit Veränderungen kommen Kinder oft nur gut klar wenn es eine sichere Konstante gibt – und diese Konstante sind meist die Mütter. In der Zeit der Corona-Krise haben Mütter also eine hohe mentale Belastung. Vielleicht kommen zu dieser Belastung dann auch noch die Probleme des Mannes hinzu. In der aktuellen Situation stehen sehr viele Familien vor Existenzängsten.
Egal in welcher Situation du dich befindest und welche „Ausgangslage“ du hast, wir sitzen jetzt im gleichen Boot und dürfen uns gegenseitig Mut machen und uns stärken. Genau deshalb möchte ich dir ein paar stärkende Gedanken schenken.
Stärkende Gedanken für Mamas in der Corona-Krise
1) Akzeptanz
Akzeptanz der aktuellen Situation. Akzeptanz der eigenen Gedanken und Gefühle dazu. Derzeit können wir an der Lage nichts ändern. Wir dürfen uns machtlos fühlen, uns ärgern, sauer, traurig und allein gelassen fühlen. Wir dürfen Angst haben. Das alles darf sein. Sei mit deinen Gefühlen und Gedanken wie sie sind. Du musst nicht dagegen ankämpfen. Wenn du mit deinen Kindern bist, kannst du natürlich schlecht in Tränen ausbrechen. Aber ich verrate dir im Verlauf des Textes noch eine Übung, die du machen kannst, wenn deine Kinder im Bett sind.
2) Selbstmitgefühl
Was du in dieser Zeit brauchst ist eine allerbeste Freundin. Eine Freundin, die dich versteht und mitfühlt. Eine Freundin, der du alles erzählen kannst und die dir daraufhin aufbauende, warme Worte schenkt. Eine Freundin, die dir hilft wieder aufzustehen, die Musik laut dreht und eine Runde mit dir tanzt. Eine Freundin, die dir sagt, dass du jetzt mal Pause machen darfst und, die sich abends mit dir auf das Sofa setzt, deine Leistung anerkennt und sich eine Packung Eis mit dir teilt.
In dieser Zeit darfst du selbst dir deine allerbeste Freundin sein. Schenke dir aufbauende, warme Worte, habe Verständnis und Mitgefühl. Und erinnere dich daran, dass du toll bist und, dass du jetzt leistest genug ist.
Erinnerungen für dich selbst:
- achte auf regelmäßige Pausen, in denen du dich kurz hinsetzt und durchatmest
- lieber viele kleine Pausen machen, als auf eine lange Pause warten (oft warten wir zu lange und sich dann schon ausgebrannt)
- trinke regelmäßig
- richte deinen Fokus immer wieder auf schöne Dinge
- „ein schlechter Moment macht dich noch lange nicht zu einer schlechten Mama“
3) Tschüß Perfektionismus
Verabschiede die Erwartung, dass jetzt alles perfekt sein muss. Weder deine Wohnung/dein Haus, noch die Arbeit oder deine „Leistung“ als Mama. Es wird kein Besuch kommen und über dich richten. Du bist dieser Richter. Schicke ihn in die Corona-Ferien, ohne Rückflug. Du darfst nun lernen im Chaos zu tanzen und die Schätze darin finden.
4) Zuversicht
Wir haben den Höhepunkt der Corona Pandemie noch nicht erreicht, aber wir arbeiten gerade alle gemeinsam daran, dass die rasante Verbreitung des Virus eingedämmt wird. Zeitgleich arbeiten viele Forscher an Medikamenten und einem Impfstoff. Ärzte und Pflegepersonal kümmern sich mit allen Kräften um die Erkrankten. Keine Situation ist von Dauer. Auch nicht die Corona-Krise. Ich weiß, dass es ohne exakte Zeitangabe oft schwierig ist zuversichtlich zu sein, wir arbeiten immer gerne auf einen Tag X hin. Aber wenn wir eine innere Zuversicht entwickeln, dass dieser Tag X kommen wird, dann macht uns das den Alltag um einiges leichter.
5) Achtsamkeit
Die aktuelle Situation ist eine tolle Chance sich in Achtsamkeit zu üben. Achtsamkeit bedeutet im gegenwärtigen Moment sein. In diesem Moment gibt es keine Vergangenheit und keine sorgenden Gedanken, die sich um die Zukunft drehen. Die Zukunft ist oft nur eine Phantasie unseres Geistes. Denn wirklich wissen was in der Zukunft passiert, tun wir nie. Vor allem in der aktuellen Situation nicht.
Wenn wir die Gedanken um die Corona-Krise, all die Maßnahmen und die ungewisse Zukunft einmal loslassen, uns hinsetzen und ganz bewusst ein- und ausatmen, wird es für einen kurzen Moment ganz ruhig in uns. Das ist unser Achtsamkeitsmoment. Und in diesem Moment kannst du deine inneren Akkus laden.
6) Keine Ablenkungen mehr
Wir lieben es uns abzulenken. Kaum jemand hält es lange mit sich selbst aus. Wir dröhnen uns zu mit Unternehmungen, Musik, Fernseher, Podcasts und Social Media. Einfach mal mit sich selbst sein fällt uns schwer. Auch wenn wir Mama sind. Wie oft sitzt nur mit dem Smartphone neben deinen Kindern oder stellst ein buntes Unterhaltungsprogramm für sie zusammen. In dieser Zeit können wir lernen einfach mal zu sein. Kinder können das. Sie brauchen nicht ständig beschallt oder bespaßt werden, sondern kreieren im freien Spiel eine eigene, magische Welt in die sie eintauchen. Tauch mit ihnen ein. Lass dir von deinen Kindern einmal zeigen wie das geht.
7) Das eigene Leben betrachten
Dadurch, dass wir uns so gerne ablenken, lenken wir uns auch manchmal vor der Betrachtung des eigenen Lebens ab. Wir können diese Zeit nutzen um einmal eine ehrliche Bestandsaufnahme zu machen.
- mag ich mein Leben so wie es ist? (oder vor der Corona-Krise war)
- mag ich den Ort, an dem ich lebe?
- mag ich meine Wohnung / mein Haus?
- bin ich in einer glücklichen Beziehung? (fühle ich mich geliebt?)
- mag/ liebe ich mich selbst?
- mag ich meinen Job und meine Kollegen? (vermisse ich ihn in dieser Krisenzeit?)
- mag ich die Menschen, mit denen ich mich umgebe (vermisse ich sie?)
Nach dieser Bestandsaufnahme, kannst du dir überlegen was du zukünftig ändern möchtest.
8) Die innere To-Do Liste abarbeiten
Wir kennen sie alle. Die innere To-Do Liste. Auf dieser Liste stehen Dinge, die wir eigentlich schon längst einmal tun hätten sollen, aber durch die Ablenkungen des Alltags nicht getan haben. Da wäre der Keller, der dringend mal ausgemistet werden muss, oder der eigene Kleiderschrank. In den Schränken tummeln sich vielleicht Rechnungen oder andere Dokumente, die sortiert und abgelegt werden müssen. Auf dem Smartphone befinden sich unzählige Bilder, die sortiert und entwickelt werden möchten. Zuhause gibt es genug zu tun, das nun abgearbeitet werden kann.
9) Schatzsuche
Ich vergleiche das Leben immer gerne mit dem Meer und den Wellen. In der Zeit, in der ich am Meer gelebt habe, saß ich oft am Strand und betrachtete das Wasser. Mal surfst du auf der Welle, mal schwimmst du und es ist anstrengend, mal tauchst du ab. Keiner will abtauchen weil er Angst hat zu ertrinken. Aber im Leben kannst du nicht ertrinken. Du bist auch unter Wasser sicher. Und genau dort, unter Wasser, kannst du deine Augen öffnen und nach dem verborgenen Schatz suchen. Wie auch jetzt. Welche Schätze liegen in dieser Krise verborgen?
- Entschleunigung des Lebens
- Gelegenheit zur inneren Einkehr
- Besinnung auf das Wesentliche (was brauche ich wirklich?)
- Abkehr vom „Langeweile-Konsum“
- Dankbarkeit über die Freiheit und den Luxus, den wir sonst haben
- Ein neues Kennenlernen der Kinder, durch die intensive Zeit miteinander
- Endlich Zeit für (klärende) Gespräche mit dem Partner
- Staunen über die aufblühende Natur, die sich von dieser Krise nicht erschüttern lässt
- Dankbarkeit für die Entlastung der Welt (keine Kreuzfahrten mehr, weniger Flüge, weniger Verkehr, weniger Umweltverschmutzung, etc.)
- Die Chance über sich hinauszuwachsen
- Die Chance, sich selbst und seine Gefühlswelt besser kennenzulernen
- Vielleicht auch die Chance, dass in diesem Chaos Dinge, die nach oben kommen, zu heilen
- Die Chance neues zu lernen
10) Neues lernen
In dieser Zeit kannst du nicht nur dich selbst besser kennenlernen, sondern auch neues lernen. Über viele Apps kann man mittlerweile völlig kostenlos eine neue Sprache lernen. Über Youtube kann man lernen wie man Yoga macht, sich schminkt, näht, besser aufräumt, malt, bastelt, oder oder. Die Möglichkeiten sind hier wirklich groß. Vielleicht ist es Zeit etwas Neues zu lernen. Meine Herzensemfehlungen für dich:
Auf Youtube
- Meditationen. Diese Zeit ist perfekt um das innere Chaos mit Hilfe von geführte Meditationen zu ordnen. Ich empfehle dir für den Einstieg Veit Lindau, Laura Malina Seiler und Mojo Di . Alle sind ganz verschieden. Hör einfach mal hinein und schau was für dich passt. Auf Youtube gibt es ganz viele kostenlose Meditationen. Probier es einfach mal aus.
- Yoga. Probiere unbedingt mal Yoga von und mit Mady Morrison aus.
Auf Papier
- Intuitives Schreiben. Hierzu benötigst du ein paar Blätter oder besser noch ein schönes Notizbuch*. Stell dir deinen Wecker für den Anfang auf fünf Minuten und schreib los. Beim intuitiven Schreiben geht es vor allem deinen Verstand auszuschalten, daher schreib bitte ohne nachzudenken los und versuche möglichst schnell zu schreiben. Deine Schrift muss weder schön noch (gut) lesbar sein. Es geht hier vielmehr darum den Kanal zu seinem Unterbewusstsein zu öffnen und einmal alles nach oben zu holen, was du sonst unterdrückst. Am Ende werden auf deinem Blatt vermutlich Dinge stehen, von denen du nicht einmal gewusst hast, dass du sie denkst. Das ist gut so, denn sie lagen tief versteckt in deinem Unterbewusstsein und durften nun befreit werden. Wenn du auf ein Baltt Papier geschrieben hast, kannst du es danach wie in einer Art Zeremonie zerreißen oder verbrennen. In deinem Notizbuch dienen sie als ersten Schritt von deiner Reise zu dir selbst.
- Mutmach Board basteln. Nimm dir ein paar Zeitschriften (Happinez, Flow, Herzstück, etc.) und schneide alle Bilder, Überschriften oder Wörter aus, die dich ansprechen und dir ein positives Gefühl schenken. Nun klebe alle ausgeschnittenen Bilder auf ein DIN A4 oder DIN A5 Blatt. Hänge dein Mutmach Board nun an einen Ort, an dem du täglich mehrmals vorbei läufst. Wenn es dir einen Moment lang nicht gut geht und du Kraft sammeln musst, stell dich vor ein Board und lass dich beschenken. Es funktioniert, versprochen!
- Journal führen. In dieser Zeit kannst du auch anfangen ein Journal zu führen. Am besten sind hier Journale mit vielen, schönen Reflexionsfragen. Laura Malina Seiler hat ein sehr schönes (hier sind Notizbuch und Journalfragen* vereint). Da ich selbst Inner Balance Coach und Mutterleicht Trainerin bin, habe ich auf meiner Coaching Webseite ein Journal zum kostenlosen Download zu Verfügung gestellt. Wenn du dich für meinen Newsletter einträgst, bekommst du es automatisch zugeschickt (dieser erreicht dich maximal 1x im Monat, du kannst dich jederzeit abmelden)
- Selbstfindungs-Workbook. Wenn du mir eine Email an howimetmymomlife@gmail.com schreibst, sende ich dir gerne kostenlos mein selbst erstelltes Selbstfindungs-Workbook zu. Auf 34 Seiten helfe ich dir über deine Vergangenheit zu reflektieren, Trigger-Situationen bewusst zu machen und zu lösen und einmal tief in deine Gefühlswelt einzutauchen. Zudem versuche ich dir zu helfen dich innerlich positiv auf deine Zukunft auszurichten.
Reflexionsfrage zur Corona-Krise
Ich möchte diesen Beitrag gerne mit einer Reflexionsfrage beenden. Stell dir vor, du bist 80 Jahre alt und sitzt mit deinen Kindern und Enkelkindern beisammen. Ihr schaut gemeinsam ein Geschichtsbuch an und deine Enkelkinder fragen dich, wie die Corona Pandemie für dich damals so war. Was wirst du ihnen antworten?
- Was hast du in dieser Zeit, über dich selbst und das Leben gelernt?
- Welche Schätze hast du in dieser Zeit entdeckt?
- Was hat sich nach der Corona-Krise für dich verändert?
- Wie denkst du heute, als 80-Jährige über diese Zeit?
Wenn wir unsere Perspektive ändern und uns auf diese Gedankenspiele einlassen, können wir in dieser Krise eine Chance sehen. Nutzen wir sie.
Alles Liebe,
Miriam
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