Ich musste mich ständig vor den Vollzeitmamis rechtfertigen.
G A S T B E I T R A G
Als ich den Bericht von Franzi gelesen habe („Ich möchte keine Vollzeitmutter sein“), fühlte ich mich sofort an meine ersten Jahre mit Kind erinnert.
Ich habe ich die Kommentare geschrieben und Miriam hat mich gefragt, ob ich meine Geschichte niederschreiben möchte. Das werde ich jetzt also tun. ☺
Inhaltsverzeichnis
- 1
- 2 Ich dachte immer ich würde keine gute Mutter sein
- 3 Wir ließen das Schicksal entscheiden
- 4 Trotz Beschäftigungsverbot konnte ich die Füße nicht still halten
- 5 Ich ging zum Pekip um eine besser Mama zu werden
- 6 Ich musste mich ständig vor den Vollzeitmamis rechtfertigen
- 7 Meine Tochter kam mit in die Uni
- 8 Mir macht das Spielen mit meinen Kindern keinen Spaß
- 9 Ich bin Trösterin & Organisationstalent
- 10 Ich bin Mutter – lebe aber auch gerne mein eigenes Leben
- 11 Nur eine glückliche Mutter ist ein gute Mutter
Ich dachte immer ich würde keine gute Mutter sein
Ich habe bis in das Jahr 2009 immer viel gearbeitet. Ich hatte einen Hauptjob als stellvertretende Filialleitung in einem Dekogeschäft und habe nebenbei in einem Sonnenstudio sowie bei einem guten alten Bekannten gearbeitet. Das heißt, ich war immer viel beschäftigt. Die Frage nach einem Kind stellte sich mir eigentlich nicht. Ich wollte nie so richtig Kinder, hatte aber auch nichts dagegen. Ich konnte mir ein Leben nicht so richtig vorstellen, wie es ist mit Kindern. Ich dachte auch immer, ich würde keine gute Mutter sein.
Wir ließen das Schicksal entscheiden
Mein Mann (damals noch Freund) und ich unternahmen allerdings nicht so richtig aktiv etwas gegen bzw. für eine Schwangerschaft. Wir haben mit Kondom verhütet, wenn es brenzlig wurde, und eben nicht, wenn ich dachte, es könnte nichts passieren. Das hört sich vielleicht leichtgläubig an, aber es war so ein bisschen ein Spiel mit dem Glück. Wir wollten den Zufall entscheiden lassen. Und es kam natürlich, wie es kommen musste. Auf Grund äußerer Umstände verschob sich mein Zyklus und bähm… ich war schwanger. Wir nennen es bis heute liebevoll einen „geplanten Unfall“. Und ich war zufrieden damit.
Trotz Beschäftigungsverbot konnte ich die Füße nicht still halten
Dann kam die 17. Schwangerschaftswoche und mir wurde in ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen. Zumindest für den Hauptjob. Ich sollte also untätig zu Hause rumsitzen und warten bis das Kind da ist. Das war wie eine Vollbremsung von 200 km/h auf 0 km/h. Ich konnte das nicht und habe dann einfach den Umzug von meinem Mann und mir in eine gemeinsame Wohnung organisiert und auch durchgeführt und habe noch weiter im Sonnenstudio gearbeitet.
Ich ging zum Pekip um eine besser Mama zu werden
Mit der Geburt unserer Sohnes Luke hieß es auf einmal Abschied nehmen vom selbstbestimmten Leben. Ich war total überfordert, da ich den Tag nicht mehr nach meinem Gusto gestalten konnte, sondern sich alles um meinen Sohn drehte. Ich dachte, wenn ich zum Pekip gehen würde und zum Babyschwimmen, dann würde ich zu einer Supermami werden. Schließlich waren da so viele glückselige Mamis mit ihren Zwergen, die sich nichts Schöneres vorstellen konnten, als den lieben langen Tag mit dem Baby Zuhause zu sein und ihm beim Schlafen, Drehen, Spielen und all den anderen Dingen zusehen. Und das für mindestens 1 Jahr.
Ich musste mich ständig vor den Vollzeitmamis rechtfertigen
Ich konnte mich mit dieser Vorstellung einfach nicht anfreunden. Gott sei Dank hatte ich ein super pflegeleichtes Kind und konnte mich diesbezüglich nicht beklagen, aber ich hatte einfach das Gefühl, ich würde zu Hause eingehen wie eine Pflanze ohne Licht. Also suchte ich mir etwas, von dem ich dachte, das macht sowohl mein Kind als auch mich glücklich. Ich fing an zu studieren. Luke kam mit 6 Monaten zu einer Tagesmutter. Und ich hatte kein schlechtes Gewissen dabei. Anfangs war Luke nur 3 Tage dort, dann, im Laufe der Zeit, 5 Tage die Woche von 8.30 Uhr bis 16.00 Uhr. Das war gut so. Für mich und für ihn. Trotzdem musste ich mich bezüglich meiner Entscheidung andauernd vor den Vollzeitmamis rechtfertigen. Besonders beim Pekip war immer dieses leichte Kopfschütteln der Vollzeitmamis zu sehen und das Unverständnis.
Meine Tochter kam mit in die Uni
Dann wurde ich wieder schwanger. Im 2. Semester. Ich ging hochschwanger zur Uni, bis 3 Tage vor der Entbindung. Meine Tochter Josefine habe ich in den Sommersemesterferien geboren und konnte im Wintersemester weiter studieren. Ich habe sie mir einfach umgebunden und bin in die Vorlesung gegangen. Sie hat geschlafen, ich habe gelernt und wenn ich Praktika hatte, dann haben sich in der Zeit Kommilitonen um Josefine gekümmert. Als sie 4,5 Monate alt war, kam auch sie zur selben Tagesmama wie Luke. Auch hier habe ich es so gehandhabt, dass sie erst wenige Tage in der Woche dort war und dann irgendwann 5 Tage die Woche.
Mir macht das Spielen mit meinen Kindern keinen Spaß
Auch mit ihr war ich beim Pekip und die unausgesprochenen Anfeindungen wurden noch mehr. Aber anstatt mich vor den Vollzeitmamis zu rechtfertigen, konnte ich besser damit umgehen und habe mir die Worte und Gesten nicht mehr so zu Herzen genommen wie noch beim ersten Kind. Denn ich mochte und mag es einfach nicht, Türme zu bauen oder auf dem Spielplatz Sandburgen. Ich mochte auch nicht mit aufs Klettergerüst. Das alles macht mein Mann. Es macht ihm Spaß und den Kindern auch. Und dafür bin ich so dankbar. Ich konnte und kann mich weiter entfalten, denn er ist derjenige, der Freude daran hat, Kinderspiele zu spielen oder stundenlang Bilder zu malen.
Ich bin Trösterin & Organisationstalent
Und was mache ich? Ich bin immer für meine Kinder da, zum Beispiel wenn sie krank sind. Ich kuschele ständig mit ihnen. Ich mache Hausaufgaben mit dem Großen, fahre beide zu ihren Freizeitaktivitäten. Ich flechte stundenlang die Haare und kümmere mich um die Kinderpartys und noch vieles mehr.
Ich bin Mutter – lebe aber auch gerne mein eigenes Leben
Aber ich lebe auch mein Leben. Ich gehe arbeiten. Ich brauch das einfach für mich, für mein Wohlbefinden. Ich treffe mich in meiner wenigen Freizeit mit Freunden oder verreise auch mal allein oder mit dem Mann – ohne Kinder.
Nur eine glückliche Mutter ist ein gute Mutter
Das heißt aber nicht, dass ich meine Kinder nicht liebe! Ich würde alles für sie tun, aber das kann ich nur, wenn auch ich ausgeglichen bin und zufrieden. Und als Tipp an alle anderen Workingmoms: ihr müsst euch vor den Vollzeitmamis nicht rechtfertigen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, denn:
„Nur eine glückliche, zufriedene Mama kann glückliche und zufrieden Kinder haben! „
Liebe Mandy und liebe Miriam,
Ich finde den Blog Beitrag ziemlich gut. Was mich interessieren würde ist, was Mandy studiert hat dass sich keiner daran gestört hat wenn mal so ein Knirps schreit. Und dass die Kommilitonen so gut zusammen geholfen haben: Chapeau!! Und ob sie es durch gezogen hat? Und ob sie jetzt Vollzeit arbeitet?
Ich finde es generell sehr schade, wenn Frauen über Emanzipation predigen, ein riesen Studium – am besten noch mit Weiterbildungen etc hinlegen und dann ewig zuhause bleiben und wenn überhaupt nach 3 Jahren teilzeit irgendwas arbeiten, am besten was, das mit der ursprünglichen Ausbildung gar nichts zu tun hat, für das sie gar keine Ausbildung gebraucht hätten.
Das ist doch Quatsch. Wir wollen dass wir Frauen uns verwirklichen können, dass wir eine ordentliche Ausbildung /Studium machen und wollen gleiche Löhne etc. Aber dann werden wir schwanger und sind gewollte (!) „Vollzeit Mamis“.
Meines Erachtens ist das eigentlich in zweierlei Hinsicht blöd :
1. Wir sprechen den Männern ab, dass sie sich auch Vollzeit um die Kinder kümmern können (das mag ja zur Zeit des stillens so sein – ich bin auch kein Freund von abpumpen im Job).
Die emanzipierten Frauen von damals erzogen meist ihre Jungs (die heutigen Papas) auch zu Selbstständigkeit im Haushalt. Und wir wollen, dass sie emotional eine Bindung aufbauen zu den Kinder usw.
Aber dann sagen wir Frauen: ne ne ne, Elternzeit mach ich. Und du kannst 40h arbeiten und Geld verdienen. Aber dann bitte schön Emotion aufbauen – mit dem gute-nacht-kuss wenn das Kind schon schläft und am Wochenende.
Der Staat hat es eingerichtet, dass Mann auch in Elternzeit gehen kann und ich finde die Mamis die hier wie selbstverständlich zuhause bleiben sollten sich mal fragen, ob sie ihrem Mann wirklich die Wahl gelassen haben oder ob sie ihn in seine ebenfalls veraltete Rolle „Papa kann das nicht. Das kann halt nur die Mama“ drücken. (Das stimmt nur in einem Fall, nämlich beim Milch geben durch die Brust.) Und damit meine ich nicht die Frage „sag mal, hättest du lieber Elternzeit gemacht“ sondern das geht viel früher los mit „das Kind schläft halt nicht, wenn der Papa das macht“, „ich kann ja nie alleine weg gehen, weil der Papa das nicht kann. Da schreit es immer…“
Und andererseits ist es auch ein Appell an die Papas: An der Entstehung seid ihr auch mit schuld, also kümmert euch gefälligst auch!
Das ist auch Gleichberechtigung.
2. Wir wollen gleiche Löhne? Die Parteien werben mit platten Sprüchen wie „gleiches Gehalt für gleiche Arbeit“ *blabla*
Aber hat mal jemand dran gedacht, dass in dieser Statistik auch die Frauen rein wandern die nach 3+x Jahren Pause wieder anfangen zu arbeiten? Warum soll ich als Arbeitgeber jemandem der zwar perfekt im pekip ist und wundervoll ausschneiden kann, aber seit 3+x Jahren sich mit seinem Job nicht auseinander gesetzt hat, dass gleiche Gehalt zahlen wie dem männlichen Pendant, das oft nicht mal die zwei Monate mindest – Elternzeit gemacht hat während sein Spross herangewachsen ist. Als der, der als Alleinverdiener seine Kinder in der Zeit viel zu selten gesehen hat. Irgendwo muss es auch gerecht zugehen.
Ich finde wir Frauen nehmen uns oft sehr viel raus, was „richtige Entscheidungen“ und Urteile angeht.
Persönlich bin ich der Meinung, dass die Kinder das erste Jahr vorwiegend mit ihren Eltern verbringen sollten (wenn es nicht anders geht: diese Eltern sind meist super kreativ was optimale Lösungen angeht) und nicht mit den Großeltern (die haben oft die Nerven oder die Reaktion nicht mehr – außerdem finde ich auch, dass man ihnen die Oma – Rolle gönnen sollte und sie nicht erneut in die Eltern Rolle drücken darf – wenn es anders geht) und auch nicht unbedingt bei der Tagesmutter, einfach weil sich die Kinder noch nicht so äußern können. Und weil in dieser Zeit einfach sehr viel sich sehr schnell verändert. Man möchte ja auch sehen was das Kind so neues lernt.
.. (schließt aber nicht aus, dass nicht Papa auch mal 6+ Monate daheim sein kann).
Danach möchte ich mal eine Lanze brechen für die guten (!) Krippen. Kinder lernen unheimlich viel voneinander. Vor allem die erstgeborenen kleinen Prinzen und Prinzesschen, die bis dato alles bekommen haben was sie nur ansatzweise vielleicht gewollt hätten, lernen, dass sie sich in die Gesellschaft einfügen müssen.
Sie müssen berücksichtigen, dass andere auch Interessen haben. Das ist bei der Interaktion mit uns Erwachsenen oft nicht gegeben, weil wir unsere Interessen meist den Kindern zuliebe hinten anstellen. Es geht hier nicht um große Dinge, sondern um kleine wie „jemand anderes ist die letzte Himbeere“ , „das ist mein Teddybär/ Kugelschreiber/ Löffel/ Nachtisch“. Das ist normal und ich mach das auch, dass ich die Erdbeeren im Garten, die ich sehr gerne mag, erstmal für meine Kleine aufhebe. Ist auch normal.
Außerdem mögen Kinder die Gesellschaft von anderen Kindern.
Und zuguterletzt: Kinder brauchen auch die Immunabwehr. Sie bauen die sich auf in Lauf ihres Lebens. Wenn sie schlimmstenfalls bis zur Schule zuhause bleiben, dann sind sie mit Sicherheit das erste Schulhalbjahr erstmal krank, bis ihr Immunsystem nach gezogen hat und sich das Immun Gedächtnis aufgebaut hat, das andere mit 3 Jahren haben, wenn sie ein halbes Jahr im Kindergarten waren.
Was „gönnen“ wir dann den Kindern wenn wir sie zuhause lassen bis zum Kindergarten oder noch länger?
Ich möchte betonen: Ich urteile nicht über Situationen, die keine anderen Optionen zulassen. Ich spreche niemandem ab eine gute Mama, die beste Mama für sein Kind, sein zu wollen und es auch zu sein. Ich möchte nur ein bisschen zum nachdenken anregen, alle Blickwinkel zu betrachten.
Danke für deinen super Kommentar!
Ich leite ihn an Mandy weiter 🙂
Ganz liebe Grüße
Miriam
Hallo
Ich bin mutter von zwei Kindern (2 jahre und 3 monate). Ich wollte schon immer mutter sein und mich voll und ganz um meine kinder kümmern. Nach der geburt meiner tochter arbeitete ich aus finanziellen gründen noch 50% während dieser zeit passte die oma auf die kleine auf. Nach der geburt von meinem Sohn habe ich die Arbeit aufgegeben.
Meine tochter beginnt nun mit 2 jahren langsam an durchzuschlafen und mein sohn muss ich 3 mal in der nacht stillen. Ich wäre gar nicht in der lage dann am morgen früh aufzustehen und arbeiten zu gehen weil mir hierzu die kraft fehlen würde. Haben die workingmom’s denn alle so einfache kinder die schnell durchschlafen?
Wünsche allen alles gute
Ich bin Mama von vier Kindern. Die Älteste ist schon 27 die Jüngste 13. Ich finde es toll wie du dein Gleichgewicht gefunden hast. Wenn es den Kindern dabei gut geht super. Ich habe mich damals bewusst für das 1. Kind entschieden und dann nach 3 Monaten gemerkt ich kann nicht nur mit Kind zu Hause sein. Ich konnte mir damals eine Super Tagesmutti leisten, die 2x die Woche zu uns nach Haus kam, sodass ich wieder arbeiten konnte. Bei meinen weiteren Kindern, habe ich dann angefangen mich so zu organisieren, dass ich viel von zu Hause arbeiten konnte das war für mich damals die passende Lösung.
Ich wünsche euch weiter alles Gute.
Was ist denn das – Ungleichbehandlung oder falsch angewandte Toleranz?
Wenn die Gastautorin sagen darf, dass sie nicht gerne mit ihren Kindern spielt, dann sollten die Leserinnen auch sagen dürfen, dass sie es wichtig finden dass man gerne mit seinen Kindern spielt!
ICH finde es auch bedenklich, wenn ich von Menschen in meinem Alter, die Kinder Vollzeit arbeitender Mütter sind bzw waren, höre (und das sagen viele!) dass für sie die Oma viel wichtiger ist, dass sie ihre Mama kaum als Mama wahrgenommen haben. Und das ist wohl die logische Konsequenz wenn in den überaus prägenden ersten Jahren kaum gemeinsame Zeit verbracht wird. Selbstverständlich kann das jede Familie für sich selbst entscheiden. Aber man sollte auch ehrlich genug sein um zuzugeben, dass man Selbstverwirklichung vor eine enge Mutter-Kind-Bindung stellt. Wie man das dann bewertet ist eine ganz andere Frage.
Liebe Anne,
natürlich das hier jeder seine Meinung äußern.
Nur schwingt bei dem ein oder anderen Kommentar eine böse Note mit und das finde ich schade. Jeder darf leben und entscheiden wie er möchte. Jeder darf auch seine Meinung haben (und äußern) – es kommt nur immer darauf an „wie“ man das tut 😉
Alles Liebe für dich!
Miriam
Hallo, noch nie habe ich einen Blogbeitrag kommentiert, aber bei Deinen Worten juckt es mir in den Fingern. Herzlichen Dank für diesen Beitrag. Du schreibst mir aus der Seele. Ich bin Mama von 2 Zwergen (4 und 2.5 Jahre) und gleichzeitig selbstständig in einem kreativen Bereich. Es viel mir stellenweise noch nie so schwer, mit diesen „Umständen“ zurecht zu kommen. Ich liebe meine Kids, aber genauso Liebe ich, nein bin ich mein Beruf. Wenn eine neue kreative Idee in meinem Kopf wächst und raus muss, dann erfordert es unglaubliche Selbstdisziplin trotzdem den normalen Alltag mit den Kids zu bewältigen. Leider haben wir nur die Möglichkeit auf eine Betreuung von 9.00 -14.00 Uhr. Danach sind die Kids jeden Tag auf die Betreuung durch meinen Mann und mich angewiesen. Die Option auf Großeltern gibt es nicht. Mehrmals in der Woche gehe ich weit über meine eigenen Grenzen, um für meine Kinder die „Mama zu sein, die sie vermeintlich brauchen“ und meinen Beruf und meinen inneren Antrieb zurück zu stellen.
Herzliche Grüße Franziska
Hallo zusammen, eigentlich stöbere ich lieber ohne zu kommentieren aber hier muss ich eine Ausnahme machen.
Ich bin selbst Mutter eines 2,5 Jahre alten Sohnes . 3 Monate nach der Entbindung bin ich Vollzeit zurück in meine Führungsposition. In der Zeit war der Zwerg jeden Tag bei meiner Mama. So ist es bis heute.
Ich kenne die Blicke der Vollzeit Mamas und auch die ungebetenen Kommentare von anderen allzu gut. Positive Äußerungen gibt es keine. Auch hinterfragt niemand warum wir uns für dieses Modell entschieden haben.
Zum einen weil ich meinen Job liebe, ich kann mir nicht vorstellen jeden Tag „nur“ Türme aus Bauklötzen zu bauen. Ich habe Jahre hart gearbeitet und ich bin gut in meinem Job . Zum anderen brauchen wir das 2. Gehalt da mein Mann krank ist und wir nie wissen was uns dahin gehend noch bevor steht .
Mit 3 Jahren geht der Zwerg nun in die Kita. Die Kinder der Vollzeit Mamas gingen schon mit 2 Jahren was mir viele berichten . Zur Zeit ernte ich also schiefe Blicke weil ich finde, das die Eins zu Einsbetreuung und die Liebe der Oma zur Zeit noch der Kita vorzuziehen ist und es mit 3 Jahren früh genug ist wenn man eine andere Möglichkeit hat wie eben wir.
Wie man es macht ist es verkehrt sofern es nicht dem hiesigen Standard entspricht.
Wir haben natürlich lange Tage, Abends falle ich meist kurz nach dem Zwerg ins Bett . Aber dennoch beneide ich die Vollzeit Mamas nur selten und finde es sehr schade das man so schnell verurteilt wird. Ich versuche seither es besser zu machen und das Leben anderer nicht gleich zu bewerten, auch wenn ich es nicht genauso machen würde.
Außerdem wird das Mutterleben so oft idealisiert, ich finde es immer schön andere zu treffen die auch ehrlich zu ihren Gedanken stehen und sagen das sie eben nicht Alles daran toll finden.
Also liebe Mandy, 🙋🏻 lass dich nicht verunsichern .LG
Ich verstehe eins nicht: wir haben heutzutage jede, wirklich jede Möglichkeit, unser Leben so zu gestalten wie wir wollen.
Warum lässt jemand das “Glück“ entscheiden, wenn einem der Job so verdammt wichtig ist, dass man sich darüber definiert und eh keine Kinder will?
Für mich klingt das sehr nach Verantwortung abgeben. Ich habe nicht den Mut zu entscheiden also überlass ich es dem Leben….
In Zeiten von Spirale, Pille, Emanzipation & Überbevölkerung braucht wirklich niemand mehr Kinder in die Welt setzen, der es nicht wirklich will.
Aber klar, wenn die Kinder dann mal da sind ist es sicher besser sie in Fremdbetreuung zu geben als ihnen täglich die Bürde der Schuld am Unglücklichsein der Mutter zuzumuten.
Liebe Mia,
ich bin meiner Gastautorin sehr dankbar für ihre ehrlichen Worte und auf meinem Blog möchte ich vor allen eins: Akzeptanz & Toleranz gegenüber anderen Müttern, Meinungen und Lebensmodellen. Nur weil man lieber arbeitet als mit seinen Kindern zu spielen ist man keine schlechte Mutter. Man darf das nicht nur aus der eigenen Sichtweise bewerten und dann noch Sätze rauslassen in denen man Frauen darauf hinweist, dass sie doch besser hätten verhüten sollen. Ich hoffe du überdenkst deine Wortwahl und öffnest dich ein wenig gegenüber Müttern, die nicht so leben wie du es für gut empfindest.
Alles Liebe für dich!
Miriam
Ich muss schon sagen das ich ein paar Dinge doch sehr krass finde …. Kind bekommen auf gut Glück- ok. Nach 6monaten abgeben zur Tagesmutter und das ja für lange Zeit am Tag – jeder wie er meint . Aber dann schon merken dass ein diese Rolle nicht so wirklich erfüllt und wieder schwanger werden das verstehe ich nicht . Dann wird der Sohn weiterhin abgegeben , die Tochter mit zur Uni genommen, an irgendwelche Kommilitonen abgegeben und dann auch an die Tagesmutter …
Ich finde es aufjedenfall in Ordnung wenn man seine Kinder auch mal abgibt und andere haben auch gar keine andere Wahl. Und jeder soll es so machen wie er denkt und mt Sicherheit hast du auch recht das nur eine zufriedene Mama eine gute mama sein kann…
Aber ich finde schon für mein persönliches Empfinden, dass das Kinder kriegen für dich nicht so das war was du dir erhofft hast… ich finde es ehrlich gesagt etwas schade für die Kinder das sie so lange weg von Mama und Papa sind und dann viel der Papa mit den Kindern spielt weil die Mama kein Spaß dran hat… find ich schon etwas krass … aber ich bezweifle in keinster weise das du deine Kinder liebst . Ich hoffe nur dass diese Art aufzuwachsen die kleinen nicht irgendwann mal belastet wenn die Mama lieber arbeitet als mit dem Kind zu spielen…
Es tut mir leid wenn meine Worte evt zu kritisierend sind. Ich möchte dich aufkeinen Fall als schlechte mama darstellen oder dergleichen , das ist nur meine Meinung zu dem was ich jetzt gelesen habe 🙂
Liebe Dea,
ich bin meiner Gastautorin sehr dankbar für ihre ehrlichen Worte und auf meinem Blog möchte ich vor allen eins: Akzeptanz & Toleranz gegenüber anderen Müttern, Meinungen und Lebensmodellen. Nur weil man lieber arbeitet als mit seinen Kindern zu spielen ist man keine schlechte Mutter. Man darf das nicht nur aus der eigenen Sichtweise bewerten. Es gibt in unserer heutigen Welt (leider) ganz viele Fälle in denen es Kindern in Familien nicht gut geht. Ich denke, dass es den Kindern meiner Gastautorin sehr gut geht und sie sich in allen Bereichen geliebt fühlen. Denn wenn mit Papa gespielt wird, dann wird mit Mama eben intensiv gekuschelt. Ich danke dir für deinen Kommentar aber ich bitte dich, dein Denken zu öffnen. Weg vom Verurteilen – hin zur Akzeptanz.
Alles Liebe für dich!
Miriam
Danke! Bin seit 2012 Mutter, hab bis 4 Wochen vor der Entbindung voll gearbeitet und dann noch unseren Umzug geregelt. Mit 3 Monaten ist die Kleine zur Tagesmutter und den Großeltern und ich habe 30 Stunden gearbeitet. Seit sie 1,5 Jahre ist arbeite ich wieder voll (40 Std +). Mein Mann hat von Anfang an alle 2 Wochen einen Papa-Tag und mit knapp 3 ging sie in den Kindergarten.
Klar ist das stressig, aber ich mag meinen Job, fühle mich gefordert und hab nicht für nichts mich immer weiter gebildet. Was aber noch viel wichtiger ist: Unserer Tochter geht es damit gut! Sie ist immer gerne und gut zur Tagesmutter gegangen und liebt den Kindergarten.
Aber bitte: jeder so wie er und sein Kind mag!
Alles Gute, Anne
Herrlich, das zu lesen. Ich bin auch nicht so die Spielemama. Gesellschaftsspiele ja, Ritterfiguren Leben eintauchen und Stimmen geben… Nein danke. Aber das Kuscheln… Ich liebe es von ganzem Herzen 💕. Trösten! Auf jeden Fall, kann doch meine Kinder nicht traurig sehen… Organisieren und Verabredungen managen… Alles gerne… Das sind meine Steckenpferde, das Spielen mit Ritter und Co., die meines Mannes. Und JA, ich geh auch gern Arbeiten… Und dazu stehe ich
Lieber Qualität als Quantität… In allen Bereichen.
Und.. Lass sie einfach reden..
😁
Zur Tagesmutter „abschieben“ finde ich in dem Alter schon ein bisschen schwierig. Mir geht es zwar sehr ähnlich, was das mit-kleinen-Kindern-spielen angeht, und allzu laut schreien sollte ich wirklich nicht: Ich bin beim ersten Kind nach 7 Monaten wieder Vollzeit zurück in den Beruf. Allerdings war mein lieber Mann zu Hause mit der Kleinen. Besser für die Kinder ist es, denk ich, schon, wenn sie eine dauerhafte Bezugsperson haben (oder auch zwei), also ein Elternteil oder Großeltern – eine Tagesmutter ist halt doch nicht das Gleiche.
Vorwürfe würd ich deswegen aber niemand machen. Warum sollte ich mich da in andrer Leute Dinge einmischen? Ich habe eine Bekannte, die hat ihre Zwillige schon mit 4 Monaten für 8 h täglich in die KiTa gesteckt – was ich niemals tun würde/könnte und was ich persönlich auch nicht gut finde. Gesagt hab ich ihr das aber nie, muss sie selbst wissen.
Vorwürfe sind einfach mies – jeder hat seinen Lebensstil. Klar, man kann auch anderer Meinung sein, dann aber bitte sachlich.
Ich gehe auch fast voll arbeiten – und ja, manchmal habe auch ich ein schlechtes Gewissen. Wer mir das gemacht hat? Hauptsächlich die Großeltern. Aber hey, ich fühle mich besser, wenn ich arbeite und davon profitieren meine Kids.
Liebe Grüße
Isa
Und so sieht es jede Frau unterschiedlich und das ist auch gut so. Ich kann keine Mutter verstehen, die einer anderen Mutter Vorwürfe macht! Ich bin der Meinung, dass die unterschiedlichen Ansichten zu akzeptieren oder zumindest zu tolerieren sind.
Ja, ich bin leidenschaftlich Mutter und ja ich betreue selber. Aber nur weil ich das so mache, muss das nicht jede andere Mutter genauso machen!
Diese Entscheidung sollte jede Familie für sich selbst treffen, denn nur die Familie muss damit glücklich sein und kein Anderer!
Ganz liebe Grüße Melanie
Liebe Mandy, es hört sich schön an, wie Du Dich mit Deinem Mann ergänzt, so dass Ihr beide Eure Elternrolle gefunden habt. Es sollte selbstverständlich sein, dass man sich für seinen Weg nicht rechtfertigen muss und doch gelangt man immer wieder in so Situationen, die das (scheinbar?) erfordern. Und egal welche Seite: ich stieß oft auf Unverständnis, weil ich während meiner Elternzeit die Arbeit nicht vermisst habe, einfach kein bisschen.Ach, leben und leben lassen, es wäre so schön!
Viele Grüße
Svenja